Aktualisiert am: 25.11.2024    

Warum Datenschutz wichtig ist

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Da auch viele jüngere bei uns mitlesen möchten wir an dieser Stelle einmal ein Statement zum Datenschutz loswerden und euch erklären, warum Datenschutz wichtig ist und worauf ihr bei kostenlosen Angeboten immer achten solltet. Ein persönliches Statement.

If you don’t have to pay, you are the product!

Bei vielen Angeboten im Internet die als kostenlos beworben werden, bezahlt Ihr mit euren Daten. Seien es das Surfverhalten, Interessen, demographische Gegebenheiten.

Wann immer ihr auch nur die Webseite einer Zeitung aufruft, werden unzählige Cookies auf eurem Computer gespeichert, mit denen sich noch lange nach eurem Besuch Aktivitäten im Internet eurer Person zuordnen lassen.

Während das Anfangs noch in den Kinderschuhen steckte und die Cookies meist für lautere Zwecke eingesetzt wurden, so werdet ihr heute im Netz regelrecht verfolgt. Getrackt wie man heute so schön sagt.

Ein Besuch bei Google, Facebook reicht aus damit Millionen andere Webseiten eure Daten weiterleiten und erkennen wo ihr herkommt, was ihr euch wünscht und wer ihr seid.

Doch warum ist das so?

Das Problem sind die zusammenhängenden Netzwerke. Nehmen wir Google als Beispiel. Ich hätte genauso gut Facebook nehmen können aber mit denen kenne ich mich nicht so gut aus. Jetzt denkt ihr ein Cookie von denen? Was wenn ich außerhalb von Google oder Facebook unterwegs bin, wie sollen die das mitbekommen?

Das Problem

Milliarden von Webseiten benutzen Google Dienste auf Ihren Seiten. Das fängt bei Google Maps an, zieht sich über eingebettete Youtube Videos (gehört auch zu Google) und Googles Recatpcha und geht viel viel weiter als sich es die meisten Menschen vorstellen können.

Eine Datenkrake mit freundlichem Gesicht und Brain in der Cloud

Und zwar werden auch von den meisten unbemerkt Schriftarten von den Google Servern auf vielen Webseiten eingebettet (Google Fonts). Dazu unzählige Scripte die Webmastern und Webdesignern das Leben erleichtern wie der Google Tag Manager. Darüber hinaus setzen hunderte Millionen Webseiten auf Google Analytics, um herauszufinden wieviele Besucher Ihre Webseiten haben.

Doch da hört es nicht auf, weitere hunderte Millionen Webseiten setzen Google Adsense ein um Werbeanzeigen auf Ihren Webseiten anzuzeigen. Daran verdienen die Webmaster und Redaktionen. Daran ist nichts zu verurteilen, das administrieren und aufrechterhalten eines Webangebotes kostet viel Zeit und Mühen. Es ist legitim dass auch die Menschen die uns mit Information versorgen ein Bett und ein Dach über dem Kopf haben.

Doch nimmt man alles zusammen, und ich habe jetzt nur die allgemeinhin sichtbare Spitze des Eisberges aufgezählt, so wissen die Netzwerkbetreiber Webseitenübergreifend über euch Bescheid.

Ihr zieht ein rotes Band hinter euch her auf nahezu jeder Webseite die Ihr besucht.

Welche Art von Nutzerprofilen von uns allen angelegt werden kann nur spekuliert werden. Was im Geheimen an Datenschätzen aufgehäuft wird dürfte unbezahlbar für zukünftige Generationen sein.

Was hat das ganze mit bezahlten Umfragen zu tun?

Allein die Tatsache dass uns immer wieder Unverständnis entgegen gebracht wird, wenn wir auf Datenschutzrechtliche Bedenken bei einigen Anbietern von bezahlten Umfragen hinweisen, zeigt wie wichtig ein solcher Artikel ist.

Denn bei bezahlten Umfragen bezahlt ihr eben auch mit euren Daten. Mit eurer Meinung. Die Unternehmen ziehen strategische Schlüsse aus den Antworten die Ihr auf deren Fragen gebt.

Ganz wichtig ist mir auch, euch darauf hinzuweisen dass ihr nicht jede Frage beantworten müsst die man euch stellt. Bei den meisten sensiblen Fragen besteht die Möglichkeit „Ich möchte darauf nicht antworten“ zu wählen. Wenn euch eine Frage zu persönlich ist, scheut euch nicht die Frage auszulassen. Im Zweifelsfall beendet die ganze Umfrage.

Bei den meisten deutschsprachigen bzw. im EU-Raum residierenden Marktforschern werden die Fragen bereits sensibel formuliert und oft ist die Möglichkeit vorhanden eine Frage auszulassen. Darüber hinaus verpflichten europäische Meinungsforscher sich an gehobene Datenschutzstandards und Richtlinien der europäischen Union zu halten, die nur eine anonymisierte Weitergabe eurer Daten erlaubt.

Warnung
Ganz anders sieht das aber bei einigen Außereuropäischen Anbietern aus. Die oft laxen Datenschutzregulierungen von Steueroasen, Stadtstaaten und Bananenrepubliken ermöglichen den Betreibern mit euren Daten fast ausnahmslos alles zu tun was Ihnen in den Sinn kommt.

Das beeinhaltet dann z.B. auch eure Meinungen und Ansichten, seien es politische oder gesellschaftliche, möglicherweise mit vorhandenen Datensätzen anderer Datensammler zusammen zu führen.

Daraus resultieren Persönlichkeitsprofile, die euch besser beschreiben können als ihr selbst. Die Unternehmen wissen welche Art Humor ihr habt, auf was für Frauen/Männer oder Abwandlungen davon ihr vielleicht steht. Ihr denkt niemand weiss welche Unterwäschegröße ihr tragt? Weit gefehlt. Die Unternehmen wissen ob ihr zu dick zu seid, ob ihr schusselig oder ordentlich seid und auch ob ihr Risikofreudig oder eher der Typ Angsthase seid.

Schlimm wird das ganze erst, wenn Geheimdienste und autoritäre Staaten all dieses Wissen in die Hände bekommen. Nun leben wir in Deutschland zum Glück in einem Staat, in dem die Rechtsstaatlichkeit noch verhältnismäßig gut gewährt wird.

Aber wer sagt dass dies so bleibt? Ein Blick durch die Jahrhunderte, ja Jahrtausende offenbart uns wie schnell vermeintliche Hochkulturen untergegangen sind, ausgemerzt wurden oder schlicht und ergreifend in der Versenkung versunken sind.

Das es neue wahnsinnige Führer und irgendwann ein Ende der heute gelebten „westlichen“ Demokratie geben wird ist geschichtshistorisch betrachtet so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch wenn der Gottesdienst bald vuielleicht nur noch digital abgehalten wird.

Stellt euch vor die Staatssicherheit in der DDR hätte die Möglichkeiten heutiger digitaler Überwachung und Datenspeicherung gehabt. Stellt euch vor die Nazis hätten Datenbanken gehabt in denen jeder Jude, jeder Schwule jeder Regimekritische mit einem Klick auffindbar gewesen wäre?

Nicht auszudenken. Die wären direkt in der Lage gewesen sich von einem Routenplaner direkt zu euch führen zu lassen, selbst wenn ihr nicht zu Hause seid und selbst dann noch, wenn euer Telefon abgeschaltet ist. Denn ganz aus, bekommt ihr künftige Smartphones nicht mehr ohne den Akku heraus zu reissen.

Willkommen in der schönen neuen Welt.

Deshalb heisst es heute Augen auf beim Datenschutz. Gebt eure Daten nur an vertrauenswürdige Unternehmen weiter und sagt lieber einmal mehr Nein als einmal zu wenig.

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3 Kommentare

  1. Ihr verschweigt die Problematik nicht, stattdessen sprecht ihr sie direkt an. Finde ich sehr gut von eurer Seite aus, denn viele denken nicht an den Datenschutz bei solchen Angeboten. Auf vielen Webseiten über Umfragen steht nur $$$ im Vordergrund.

    Schön dass ihr anders seid!

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